Historisches Teil X
Weihnachtskonzert mit Kirchenchor. Formtief. Der Chor berappelt sich wieder.
Dezember 1954 schreibt der Chronist: „Wie in den letzten 2 Jahren soll auch diesmal die Weihnachtsfeier mit dem Kirchenchor zusammen am 1. Januar abgehalten werden.“ Der Kirchenchor war 1924 vom Lehrer Palm zum gemischten Chor gemacht worden. Als im Jahr 2004 die Leiterin des Kirchenchors für eine größere Messe noch Männerstimmen brauchte, hat die Männerchorgemeinschaft Sänger ausgeliehen. Für die Betroffenen bedeutete das 2 Proben pro Woche.
Bei der Weihnachtsfeier 1955 wirkten Frau Benner und Egon Kost als Solisten mit.
Am 16. April 1975 starb Peter Cron. Der MGV „Eintracht Niederspay“ und der „Liederkranz Oberspay“ sangen beide an seinem Grab.
Kleiner Einwurf von mir: anscheinend gab es in den 50er Jahren eine vorsichtige Annährung der MGVs … .
1958 feierte der Liederkranz in Oberspay sein 50jähriges Bestehen. Die Eintracht zog geschlossen nach Oberspay, wurde unterwegs von einer Musikkapelle empfangen und zum Festsaal eskortiert.
Am 23.5.1966 dirigierte Herbert Müller probeweise die Eintracht. Nachdem Egon Ruech und der Ehrenvorsitzende Jakob Forneck sich geäußert hatten, wurde Müller einstimmig zum Chorleiter gewählt. Er strotzte vor Kompetenz und war sehr charismatisch. Trotzdem riss im Chor der Schlendrian ein.
28.5.67 Sängerfest in Oberspay. Leider lagen die Liedvorträge weit unter dem Niveau der anderen Vereine und der Beifall war eher Mitleid als Begeisterung … .
18.9.67 Die Chronik: „Wie in den vergangenen Jahren sangen wir nach der Messe beim Kriegerdenkmal und anschließend auf dem Frühschoppen. Mit unseren Darbietungen erreichten wir den größten Tiefpunkt in unsere Vereinsgeschichte. Mit nur 12 Sängern konnten wir wirklich keine Leistung bringen …“.
Herbert Müller lies eine Sängerversammlung einberufen. Nach einer Rede von Erwin Grünewald verpflichteten sich alle 28 Sänger, künftig immer die Probe zu besuchen. Immerhin kamen 22-24 und der Rest war entschuldigt. Für ein Jahr gab es keine öffentlichen Auftritte, außer bei Beerdigungen.
Danach kam der Chor gut in Fahrt und hatte auch keine Angst vor niedrigen Zahlen.
Am 13.6.1970 feierte der MGV „Waldruh“ in Waldesch sein 50-jähriges Bestehen. Die Eintracht mit 20 Sängern auf der Bühne sang unter anderem die Kosakenhochzeit von Henn mit Wolfgang Vomfell in der Solopartie. Sie bekamen den stärksten Beifall des ganzen Abends. Als 30 Jahre später die Ural-Kosaken in Spay auftraten, haben sie auch dieses Lied gesungen und das ist fast niemandem aufgefallen, weil die eben keinen so strahlenden Heldentenor hatten wie den Wolfgang.
Erstmals bei dieser Veranstaltung trat die Eintracht mit schwarzen Hosen, weißen Hemden und schwarzen Fliegen einheitlich gekleidet auf. Aber zu einheitlichen Jacken oder gar Jägerhütchen haben sie sich nie durchringen können.
Beim Amtssingen in Brey ergab es sich, dass die Oberdörfer kein 4. Lied parat hatten. Nach kurzer Absprache zwischen den Chorleitern, ohne Verständigungsprobe, sangen Liederkranz und Eintracht gemeinsam „Wenn ich ein Glöcklein wär“. Der sehr gut gelungene Liedbeitrag wurde mit stürmischen Beifall bedacht.
Zu Fronleichnamsprozessionen wurden all die Jahre Fahnenabordnungen entsandt.